Telefonbetrug ist kein neues Phänomen, doch die Strategien werden zunehmend raffinierter und aggressiver. Wie ein Artikel der Tagesschau berichtete, häufen sich Beschwerden über unerwünschte Anrufe und unseriöse Vertragsangebote. Die App Clever Dialer verzeichnete über 3,4 Millionen identifizierte Anrufe allein dieses Jahr, Tendenz steigend. Altbekannte Betrugsmaschen wie der Enkeltrick oder Schockanrufe werden dabei zunehmend durch neue Maschen ersetzt. Das verunsichert viele Menschen und stellt sie vor neue Herausforderungen.
Früher der Enkeltrick – heute fallen den Anrufern immer neue Maschen ein.| SHVETS production via pexels.com
Trickbetrüger entwickeln ständig neue Strategien, um an persönliche Informationen zu gelangen. Ihre Methoden werden dabei immer ausgeklügelter. Ein angebliches Gewinnspiel, ein Anruf von einer scheinbaren Behörde oder ein vermeintlich kostenloser Testzeitraum – und schon kennen die Betrüger Name, Adresse und im schlimmsten Fall sogar Kontodaten.
Typisch ist dabei, dass die Anrufer gezielt auf Zeitdruck setzen. Sie behaupten etwa, kostenlose Angebote würden sich automatisch kostenpflichtig verlängern, wenn persönliche Daten nicht umgehend übermittelt werden.
Besonders perfide: Immer häufiger geraten auch Kinder ins Visier der Anrufer, um an die Daten der Eltern zu gelangen. So berichtete ein Nutzer von Clever Dialer im März, dass seine neunjährige Tochter angerufen wurde. Ein Beispiel dafür, wie skrupellos die Trickbetrüger vorgehen.
Diese drei neuen Maschen sind derzeit besonders verbreitet:
Kaum ist ein Anruf blockiert, klingelt schon wieder das Telefon. Hinter dieser Methode stehen Telefonanlagen, die fortlaufend neue Rufnummern mit leicht veränderten Endziffern generieren. Dabei werden dieselben Personen innerhalb kurzer Zeit von mehreren nahezu identischen Telefonnummern kontaktiert. Die Anrufe erfolgen zu jeder Tages- und Nachtzeit, teilweise sogar an Feiertagen. Besonders häufig stammen sie aus Hamburg oder Düsseldorf. Diese aggressive Vorgehensweise, bei der wiederholt persönliche Daten abgefragt oder angebliche Vertragsbestätigungen eingefordert werden, belastet viele Menschen erheblich und wird häufig als regelrechter Telefonterror empfunden.
Eine weitere Masche besteht darin, dass sich Trickbetrüger zunehmend als Vertreter von Verbraucherschutzorganisationen oder Inkassounternehmen ausgeben. Unter dem Vorwand, persönliche Daten zu schützen oder zu löschen, versuchen sie, sensible Informationen abzugreifen. Besonders häufig stammen solche Anrufe von niederländischen Rufnummern.
Auch das Vertrauen in Energieversorger wird in diesem Zusammenhang häufig ausgenutzt. Dabei geben sich die Trickbetrüger als Energieversorger aus und verlangen Zählerstände oder Vertragsdetails, um den Eindruck zu erwecken, dass ein Tarifwechsel oder Datenabgleich notwendig sei. In einigen Fällen wurden sogar Fotos vom Stromzähler angefordert, um der Masche zusätzliche Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Stromanbieter-Tricks zählen zu den weit verbreiteten Methoden. | KI generiert
Die aktuellen Beispiele zeigen, Telefonbetrug entwickelt sich stetig weiter. Dabei bleibt Wachsamkeit der beste Schutz. Wer verdächtige Anrufe erhält, sollte die Nummer sofort blockieren – Apps wie Clever Dialer können hier wertvolle Unterstützung leisten, indem sie bekannte Betrugsnummern erkennen und warnen. Auch der Austausch mit anderen Nutzern ist hilfreich, um neue Maschen frühzeitig zu erkennen. Generell gilt: Seriöse Organisationen fragen niemals telefonisch nach sensiblen Informationen. Daher sollten persönliche Daten wie Kontonummer, Adresse oder Geburtsdatum keinesfalls am Telefon weitergegeben werden. Ebenso wichtig ist es, informiert zu bleiben. Wer die neuesten Tricks kennt, reagiert bei verdächtigen Anrufen schneller und kann sich und sein Umfeld wirksam schützen.